Galápagos – der Nordwesten
Heute ist ausnahmsweise ausschlafen angesagt, das Frühstück ist erst um 8:30 Uhr angesetzt. Dann geht es mit den Dinghys aufs Festland. Wir legen im Hafen von Puerto Villamil an und steigen hier in einen offenen „Safari-Bus“, der uns ca. 40 min ins Innere der Insel Isabela zum aktiven Vulkan Sierra Negra bringt. Auf dem Weg halten wir noch an einer kleinen Lagune in der ca. 20 Flamingos beim Fressen und Kämpfen zu sehen sind. Einer trampelt die ganze Zeit auf der Stelle, aber nicht weil er aufs Klos muss, sondern um den Bodenschlamm aufzuwirbeln um an Nahrung zu kommen. Auf dem Vulkan auf 1124 m ü. M. ist es ganz schön windig und wir sehen weder nach oben noch nach unten wirklich viel, da alles wolkenverhangen ist! Wir laufen einen Pfad in Richtung Vulkankessel, nach ca. 30 min sind wir oben und sehen tatsächlich etwas blauen Himmel und Sonne. Der Nebel verzieht sich dann aber ein bisschen und wir können in den Vulkan-Kegel mit ca. 10 km Durchmesser der zweitgrößte der Welt (größer ist nur der Ngorongoro in Tansania mit 21 km) sehen. Der Nebel bewegt sich hier mit so hoher Geschwindigkeit, dass man aufpassen muss, dass man nicht nur Nebel fotografiert, wenn man nicht schnell genug auf den Auslöser drückt! ;-) Hier oben nehmen wir dann auch unser Mittagessen zu uns. Jeder hat eine Lunchbox mitbekommen, die besteht aber nur aus einem belegten Brot, einem Ei, einem Apfel und einem Schoko-Riegel. Etwas dürftig das Ganze! Dann laufen wir den gleichen Weg wieder zurück, der Bus fährt uns wieder nach Puerto Villamil, wo wir Freizeit haben um uns an den Strand zu legen oder sonst was zu tun. Da es sonst nix gibt, machen wir Mittagsschlaf am Strand, bevor wir hungrig aufwachen und beschließen eine Kleinigkeit essen zu gehen. Leider haben alle Restaurants zu, bis auf eins, also gibt’s eben Hamburger mit Pommes. Mit dem Dinghy fahren wir zurück zum Schiff, wo es bald Abendessen gibt, diesmal deutlich besser als am Abend zuvor, mit Shrimps und Gemüse! Nach dem Briefing für den nächsten Tag schippern wir direkt los, damit wir morgens früh in Punta Moreno im Westen von Isabela ankommen. Im Laufe des Tages haben wir die anderen Passagiere mehr oder weniger gut kennengelernt, die da wären: Erik und seine Großmutter Bea aus den USA, Lisa und Marten aus Holland (derzeit leben sie aber in Brasilien), Parinaz aus den USA und Graham aus England, Herbert aus Deutschland, außerdem zwei Italiener, drei Neuseeländer und zwei bayrische Mädels, leider haben wir vergessen die Namen alle aufzuschreiben…
Direkt nach dem Frühstück bringen uns die Dinghys an Land, wo wir auf einem riesengroßen Lavafeld herumlaufen und nach Lava Lizards, verschiedenen Finken-Arten, Marine Iguanas und Seelöwen Ausschau halten. Höhepunkt hier ist ein kleiner Tümpel, der nur bei Flut mit dem Meer verbunden ist. Momentan ist aber Ebbe und er hat glasklares Wasser, wie in einem Aquarium können wir einige Meeresschildkröten, Pufferfische und 5 Weißspitzenriffhaie beobachten. Echt klasse! Auf der Rückfahrt zum Schiff sehen wir auf einer kleinen Felsen-Insel einen flugunfähigen Kormoran sitzen, wir fahren zu ihm in, er hüpft ins Wasser und taucht unter. Als er wieder auftaucht hat er tatsächlich etwas gefangen. Wir fahren näher hin: Es ist ein großer Oktopus. Unglaublich! Er kämpft noch eine Weile mit ihm, bis er ihn in der richtigen Position hat, dann reckt er den Hals in die Höhe und schluckt ihn im Ganzen runter. Der Hals ist jetzt ungefähr 3x so dick wie vorher und es dauert eine ganze Weile bis der Oktopus im Magen ankommt. Haben wir mal wieder ein Glück! Zurück an Bord ziehen wir unsere Wet-Suits fürs erste Schnorcheln an (leider gibt es nur kurze 3 mm-Anzüge und das Wasser hat kalte 16° C!). Vom Dinghy aus gehen wir ins Wasser. Brrrrrrrr! Scheißkalt! Aber als wir die erste von ganz vielen Meeresschildkröten erspähen ist das auch schnell vergessen. Hier ist anscheinend einer ihrer Lieblingsplätze. Einen großer Napoleon-Fisch und einen ungefähr genauso großer schwarz-weiß-gepunkteter Fisch sehen wir auch noch. Leider keine Seepferdchen, die es hier wohl auch gibt. Zurück an Bord ist als erstes heiß duschen angesagt und dann Mittagessen, während das Schiff zur Elizabeth Bay fährt, wo unser Nachmittagsprogramm ansteht. Die ca. 2 h Fahrt verbringt Florian schlafend in der Kabine und Liane lesend vorne im Liegestuhl auf dem Deck des Schiffes. Könnte ja theoretisch doch ein Wal oder ein Rochen vorbeispringen… Aber leider: Nix! Nachmittags machen wir einen Dinghy-Ausflug, zuerst fahren wir in einen kleinen Flusslauf hinein, mit vielen Mangroven, sehr flach und sehr klares Wasser. Hier stellen wir dann den Motor aus und paddeln weiter um die Tiere nicht zu erschrecken. Haufenweise Meeresschildkröten, die sich zum Teil am Rande der Mangroven mit einer Flosse an einem Ast festklemmen und schlafen und einen kleinen Rochen können wir erspähen. Auf dem Rückweg zum Schiff ist ein ganzer Schwarm Blue-Footed-Boobies am Jagen, zum Teil stürzen sie sich alle gemeinsam wie Granaten direkt neben uns in die Fluten: Platsch, platsch, platsch! Echt spektakulär! Um unser Dinghy herum schwimmen noch einige Humboldt-Pinguine. An einem Felsen können wir zum Abschluss der Fahrt noch einige junge Pinguine sehen, die gerade ihre Baby-Federn verlieren. So süß! Sobald wir wieder an Bord sind fahren wir schon direkt weiter zur „Tagus Cove“, wo wir vor Anker gehen und eine ruhige Nacht in der Bucht verbringen…
Achtung! Tölpel im Landeanflug!
Video von jagenden Boobies:
Morgens wundern wir uns als erstes über Graffitis auf den Felsen bei Tagus Cove?! Eduardo erzählt, dass das älteste Graffiti von 1836 ist und es bis vor ein paar Jahren erlaubt, bzw. eher NICHT verboten war, hier etwas auf die Felsen zu schreiben. Wir laufen einen ca. 2 km langen Weg zu einem Aussichtspunkt, vorbei am „Darwin Lake“, einer Lagune, die ca. 10 m über dem Meeresspiegel liegt und reines Salzwasser beinhaltet. An den Rändern sieht man weiße Salzkrusten. Es wird vermutet, dass das Meer einmal auf gleicher Höhe war, dann aber der Meeresspiegel abgesunken ist und dadurch die Lagune entstand. Oben angelangt können wir die Vulkane Wolf, Darwin und Ecuador im Norden von Isabela sehen und die Nachbarinsel Fernandina mit dem 1476 m hohen Vulkan Cumbre. Im Jahre 2009 war der letzte große Ausbruch des Vulkan Darwin, 3 Wochen lang floss Lava den Berg hinunter und hat einen Großteil der hier lebenden Riesenschildkröten getötet. Aber einige haben überlebt. Leider findet man sie nur oben auf dem Vulkan, wo sie genügend Futter finden. Zurück an Bord heißt es wieder „Sailing Time“, wir fahren ca. 1 h zum Punta Espinoza auf der Insel Fernandina, wo wir nach dem Mittagessen mit den Dinghys anlegen. Direkt bei Ankunft werden wir von großen Marine-Iguanas begrüßt, die auf dem Weg sitzen. Die Insel ist größtenteils bedeckt mit Lava, vom letzten großen Ausbruch 2005. Hier zeigt uns Eduardo die verschiedenen Lava-Arten, es gibt ganz flache, sieht fast aus wie geteert und ganz felsige, wenn viel Gas in der Lava war und die Gasblasen platzten. Überall gibt es kleinere und größere Spalten und Risse zu sehen, das kommt daher, weil sich die Lavakruste hier bis zu 50 cm gehoben hat. An einem Platz liegen weiße Knochen von einem jungen Buckelwal, der an dieser Küste gestrandet und verendet ist. Biologen haben die Knochen zu Anschauungszwecken ein Stück weiter nach oben getragen und lose „zusammengesetzt“. Wir laufen weiter über die Lavabrocken zu einem kleinen Strand. Hier sonnen sich unzählige Marine Iguanas. Man muss echt aufpassen, dass man sie sieht auf den schwarzen Felsen! Florian ist einem Marine Iguana auf den Schwanz getreten, als er in die andere Richtung ein Foto gemacht hat. Der hat daraufhin böse gefaucht und Salzwasser gespuckt. Zurück an Bord gibt es einen kleinen Snack, bevor wir uns auf den Weg nach Punta Vicente Roca, ganz im Norden von Isabela machen. Hier ist nochmal Schnorcheln angesagt. Da die Sonne schon fast weg ist, ist es eh ziemlich kühl, und Liane hat bei der Vorstellung nochmal ins eiskalte Wasser zu gehen und vielleicht doch „nur“ ein paar kleine Fische zu sehen, nicht wirklich Bock drauf. Aber der Hälfte der Passagiere geht es genauso, deshalb können wir uns nun lange 5 mm – Wet-Suits leihen und sind beide dabei. Zum Glück! Die Sicht ist zwar am Anfang echt schlecht, aber wir sehen weit unter uns einen großen Schatten. Zuerst denken wir, ein Rochen oder ein Hai vielleicht, aber dann schwimmen zwei ganz spezielle seltene Fische an uns vorbei: Sunfish (englisch), Mondfisch (deutsch) oder einfach Mola-Mola (lateinisch). Die sind einfach riesig, haben zwei Finnen, so ähnlich wie Wale, sehen aber vorne aus wie ein Fisch und hinter den Finnen sind die Körper wie abgeschnitten. Echt witzig, wie die sich bewegen! Über diesen Fisch weiß man fast nichts, außer, dass er ein Leben lang wächst und bis zu 1 Tonne wiegen kann. Wahnsinn! Das hat sich also schon gelohnt! Schließlich schwimmen wir um einen Felsen herum in eine Art flache Lagune. Und jetzt wird’s erst richtig toll! Ein junger Seelöwe taucht auf, eindeutig in Spiellaune. Er schwimmt vorwärts, rückwärts und mit lustigen Saltos um uns herum, versucht unsere Flossen zu fangen, kuckt uns neugierig mit seinen großen Augen an. Echt super! Dann entdecken wir am Boden unzählige Rochen, die sich von der Strömung hin und hertreiben lassen. Ein Stück weiter ist eine ganze Familie Wasserschildkröten unterwegs, mindestens 20 Tiere unterschiedlicher Größe können wir sehen. Plötzlich schwimmt ein großer silbriger Fischschwarm hektisch hin und her, weil 10 Pinguine durchs Wasser flitzen und Jagd auf die Fischchen machen. Ein Kormoran will auch was abhaben und taucht immer wieder wie ein Fisch hinunter um kurze Zeit später wieder an die Oberfläche zu „ploppen“. Einmal taucht er direkt neben Florians Kopf wieder auf, der will gerade ein Foto von ihm machen, mag er gar nicht und attackiert die Kamera mit seinem Schnabel. Der Vogel ist echt ein bisschen aggressiv, bei der nächsten Attacke wird Lianes Schnorchel bekämpft! Zum Abschluss kommt der Seelöwe nochmal ins Wasser, aber in Begleitung von Mama und einem großen männlichen Seelöwen, vor dem wir lieber etwas Abstand halten! Das war vom Unterhaltungswert echt das beste Schnorcheln bisher und da vergisst man auch mal wie kalt das Wasser ist! :-) Zurück an Bord wollen wir gleich heiß duschen, leider ist kein heißes Wasser mehr übrig, da die beiden bayrischen Mädels aus Versehen das Wasser in der Dusche nicht abgedreht haben… Ganz schlau! Also halt kalt duschen und dann gut einpacken. Nach dem Briefing und dem Abendessen verziehen wir uns „seehundemüde“ ins Bett. Da wir aber die ganze Nacht fahren werden, verspricht es eine laute, schauklige Nacht zu werden. Irgendwann nachts fahren wir dann das erste Mal über den Äquator…
Um 6:00 Uhr ist heute Frühstücken angesagt, alle sitzen ganz ruhig und verschlafen am Frühstückstisch. Um 7:00 Uhr packen wir unsere Schnorchel-Sachen zusammen und es gibt ein sogenanntes „Wet-Landing“ am Strand von „Puerto Egas“, d. h. Schuhe raus und die letzten Meter vom Boot ans Land waten. Das Schnorchelzeugs bleibt wieder am Strand und wir machen zuerst eine kurze Wanderung zu einer kleinen Kolonie „Fur Seals“ (auch Galápagos-Seebären genannt). Sie sind kleiner und dicker als die Seelöwen, haben ein anderes Fell und kürzere Nasen. Und sind echt süß! Insgesamt liegen und robben 4 Tiere auf den Felsen herum. Außerdem sehen wir auf einem Felsen im Meer Marine Iguanas Algen fressen. Sieht lustig aus, eigentlich ein bisschen, als ob sie gar nix abgebissen bekommen. Wir machen uns auf den Rückweg, als die Rentnergruppe von der „Galápagos Legend“, einem großen Kreuzfahrtschiff mit ca. 100 Passagieren ankommt. Am Strand ziehen wir uns um und wagen uns ins kalte Wasser. Überraschenderweise gibt es hier ein richtig schönes Riff, mit vielen kleineren bunten Fischen, großen Napoleon- und Clowns-Fischen, vielen Meeresschildkröten und Rochen. Eines der Dinghys sammelt nach und nach die Leute ein, die genug haben. Da für uns eh kein Platz mehr ist, beschließen wir zum Strand zurück zu schwimmen, dann wird uns gleichzeitig warm und wir sehen noch was. Als wir dort ankommen, sind dort gerade zwei Seelöwen am Spielen und wir können noch ein bisschen mit ihnen schwimmen, bevor wir zurück an Bord müssen. Hier gibt es mal wieder kein warmes Wasser… dafür aber Kekse und heiße Schokolade à la Florian (mit Milchpulver, welches er erst mal löffelweise trocken isst, bevor er die heiße Schokolade anrührt!). Währenddessen fahren wir los in Richtung Insel „Rábida“, während der Fahrt gibt es Mittagessen. Dann haben wir quasi das gleiche Programm wie morgens nochmal: Kleine Wanderung auf der Insel, dann Schnorcheln. Die „Wanderung“ beschränkt sich auf einmal Strand hoch und runterlaufen und Seelöwen kucken. Der Strand hat eine schöne rote Farbe, verursacht eisenoxidhaltige Vulkanschlacke. Während ein Teil der Gruppe schnorcheln geht (Florian zum Beispiel), läuft ein anderer Teil (Liane zum Beispiel) mit dem Guide noch eine kleine Runde. Beim Spaziergang sehen wir in einiger Entfernung zwei junge Galápagos Hawks in der Nähe einer kleinen Lagune. Wir haben Glück: Als wir dort ankommen sitzen die beiden am Uferrand auf einem Baumstamm. Vor lauter Begeisterung hätten wir fast einen dritten Hawk übersehen, der direkt neben uns im Gebüsch sitzt! Von ihm können wir aus 2 m Entfernung super Bilder machen. Abends gibt’s zum Abschied von der ganzen Crew noch ein „Geschenk“: Ein Zertifikat für die zweimalige Äquator-Überquerung und dazu einen kleinen Cocktail. Hat wohl hauptsächlich was damit zu tun, dass wir am nächsten Tag ein gutes Trinkgeld geben sollen. ;-) Da wir erst drei Tage nach den anderen Passagieren an Bord kamen, haben wir die erste Vorstellungsrunde der Crew verpasst, und kannten bisher nur einige mit Namen. Aber nun füllt unser Guide Eduardo die Wissenslücke. Die Crew der Eden besteht aus dem Kapitän Juan-Carlos, dem Koch Fernando, dem Barkeeper Alejandro, einem zweiten Eduardo (Panga/Mechaniker) und dem jüngsten Crew-Mitglied Eliott oder auch „Captain Diabolo“ (Sailor/Panga). Graham und Florian sind sich einig, dass Elliot dem Bond-Bösewicht „Schnick Schnack“ aus „Der Mann mit dem Goldenen Colt“ verblüffend ähnelt.
Unsere Mitreisenden machen heute Morgen ganz früh einen Spaziergang auf Nord-Seymour, danach gibt’s Frühstück und den Transfer zum Flughafen. Da wir den Rundgang schon bei der ersten Cruise mitgemacht haben, und nicht nochmal mit dem Bus ewig über die Insel zurück nach Puerto Ayora gondeln wollen, haben wir mit Alex vom Tauchcenter einen „Spezialdeal“ abgemacht: Wir werden mit Gepäck um 7:30 Uhr vom Tauchboot direkt am Schiff abgeholt, das uns zum Kanal bringt. Dort warten wir auf Alex und die restlichen Taucher und machen uns dann auf, wieder nach Gordon Rocks. Vielleicht haben wir heute ja mehr Glück mit den Haien! Außer uns sind noch zwei Jungs dabei, die bei Alex den Advanced-Kurs machen. Und Heike, eine Deutsche, die in Straßburg lebt. Mal wieder lustig wie klein die Welt ist! Wir kriegen Juan als Dive-Master, da Alex mit den Kurs-Aufgaben beschäftigt ist. Beim ersten Tauchgang gehen wir bis auf 27 m, leider sehen wir dieses Mal viel weniger Fische im Vergleich zu letztem Mal, aber die Sicht ist wieder super, ca. 20 m. Krasserweise hat Mohammed, einer der beiden die den Advanced Kurs machen, nach ca. 30 min den ganzen Sauerstoff-Tank leergesogen und dabei total verpeilt, auf seinen Tauchcomputer zu kucken. Das ist mit das Gefährlichste, was man unter Wasser falsch machen kann! Alex gibt ihm gleich seinen zweiten Regulator, damit er dann zusammen mit uns ein paar Minuten später sicher auftauchen kann. Beim Aufsteigen erkennen wir noch kurz einen Hammerhai ganz weit unten am sandigen Boden. An Bord kann sich Mohammed dann eine ordentliche Standpauke von Alex anhören. In der Pause gibt’s Obst und ein paar Snacks, bevor wir uns richten für den zweiten Tauchgang an gleicher Stelle. Dieses Mal haben wir mehr Glück, wir kommen uns ein bisschen vor wie in einem gut gefüllten Aquarium, um uns herum sind überall Fische in allen Formen und Farben… Außerdem sehen wir nochmal einen Hammerhai und diesmal auch noch einen Galápagos-Hai! Und einen großen Schwarzpunkt-Stechrochen. Wir halten Ausschau nach dem bei Alex „bestellten“ großen Manta-Rochen, aber es zeigt sich leider keiner. Trotzdem war es nochmal ein richtig schöner Tauchgang. Wir fahren voll Speed zurück in Richtung Kanal, zwischendurch kriegen wir noch was zum Mittagessen. Der Taxifahrer, der uns vom Kanal zurück nach Puerto Ayora bringen soll, ist für einen kleinen Aufpreis bereit auf dem Weg noch zwei Attraktionen mit uns anzufahren: Zuerst geht‘s zu einer Art Farm im Hochland von Santa Cruz, wohin sich die Riesenschildkröten zurückziehen, wenn es ihnen unten an der Küste zu heiß wird. Und die heißen wirklich nicht umsonst so! Einfach unglaublich, diese Panzer. Und wir erleben, dass Riesenschildkröten ganz schön laut fauchen können, wenn man ihnen zu nahe kommt! ;-) Unser zweiter Stopp ist dann ein Lava-Tunnel, durch den man hindurchlaufen kann, ca. 400 m. Wir haben keine Taschenlampen dabei und fragen uns schon, wie wir da eigentlich was sehen sollen, aber nach 10 m wird’s klar: Die haben tatsächlich Licht im Tunnel und am Ausgang steht der Generator. Sachen gibt’s. Am Ende müssen wir noch ein kurzes Stück krabbeln, dann sehen wir zum Glück auch wieder Tageslicht und sind raus. Der Taxifahrer wartet schon auf uns und wir fahren zurück nach Puerto Ayora. Wir verabreden uns mit Heike zum Abendessen um 18:00 Uhr und gehen dann wieder ins „Sir Francis Drake Hostel“. Tauchen ist doch ganz schön anstrengend, deshalb machen wir eine kleine Siesta bis wir uns mit Heike im Restaurant „The Rock“ treffen.
echt riesige Riesenschildkröte!
Heute ist schon unser letzter Tag auf Galápagos! :-( Den Vormittag verbringen wir mit Frühstücken, Shopping, Internet-Aktivitäten und Relaxen. Beim Frühstück im Café Hernan am Hafen setzen sich einige Leute an den Nebentisch. Moment mal, zwei davon kennen wir doch! Es sind Tine und Anne, die dänischen Mädels, die wir zwei Monate zuvor in Argentinien beim Gaucho-Reiten kennengelernt haben und die wir vor einem Monat in La Paz im Steakhaus schon mal wiedergetroffen haben. Sie sind auch überrascht uns hier zu sehen, unglaublicherweise sind sie während ihrer Kreuzfahrt nur für zwei Stunden in Puerto Ayora und kommen dann zufälligerweise in genau das Restaurant, in dem wir gerade sitzen. Echt witzig! Dann machen wir uns nochmal auf den Weg zur Tortuga Bay, wo wir ein bisschen Kanu fahren wollen und dabei die Tiere im Wasser beobachten. Dieses Mal haben wir Glück und der Kanu-Verleih ist auf! Für 10 US$ können wir so lange aufs Wasser wie wir wollen, sonst ist eh niemand da ist, der fahren will. Und wir bekommen Schnorchel-Ausrüstung dazu. Gleich am Rand der Mangroven sehen wir eine kurze Hai-Finne aus dem Wasser auftauchen. Nix wie hin! Der Hai ist nur ein kleiner Weißspitzen-Riffhai und auch gleich wieder weg, dafür finden wir 2 große „Happy Turtles“ (O-Ton Alex), die vor lauter „Turteln“ ständig zum Luftschnappen an die Wasseroberfläche kommen müssen… Irgendwann wollen sie wohl nicht mehr beobachtet werden und tauchen ab. Wir fahren einmal kreuz und quer über den See, leider wird die Sicht zunehmend schlechter, als sich die Sonne hinter den Wolken versteckt. Ziemlich weit draußen sehen wir dann nochmal einen großen Weißspitzen-Riffhai, Florian springt ins Wasser und schnorchelt hinterher um noch ein paar Bilder zu machen. Dann wird es uns zu kalt, daher geben wir das Kanu wieder ab und laufen zurück zum Hostel. Ein Abstecher zu Alex um die vorläufigen Tauchscheine abzuholen und anschließend gehen wir zur Feier unseres ½-jährigen Hochzeitstages in der „Fressgasse“ oberhalb unseres Hotels etwas leckeres Essen. ;-)
Dank falscher Zeitangaben von der Touri-Info verpassen wir den ersten Bus und sind wieder mal superspät am Flughafen. Aber alles kein Problem, ist ja sehr übersichtlich hier. Wir haben nach dem Einchecken sogar noch Zeit uns ein paar Empanadas zum Frühstück zu kaufen. Dann fliegen wir im A320 nach Guayaquil. Komischerweise in der Business-Class!? Liane wundert sich ein bisschen, was sie da gebucht hat, weil es auch nicht teurer war, als der Flug hin in der Holzklasse. Aber was soll‘s. Wir genießen den Flug in unseren extrabreiten Sitzen mit viel Beinfreiheit. :-) In Guayaquil haben wir ca. 2 h Aufenthalt, der Flug nach San José, Costa Rica, geht dann doch nochmal 2 h. Nachdem wir direkt am Flughafenausgang eindringlich davor gewarnt wurden, das Gepäck wegen Diebstahlgefahr ja nicht auf das Dach vom Bus zu verfrachten, nehmen wir es mit in den Bus und fahren ins Zentrum von San José, wo wir uns ein Hostel suchen wollen. Das wird aber nicht ganz so einfach wie gedacht (die günstigen Hostels liegen alle etwas außerhalb der Innenstadt) und mit dem Gepäck ist das nicht so super, im Dunkeln hier rumzurennen! Eine Passantin spricht uns an, dass wir hier besser nicht mit Gepäck nachts unterwegs sein sollten. Sie schlägt uns sogar vor, dass wir einen Polizisten fragen, ob er uns begleiten kann. Na, das fängt ja schon mal gut an! Nachdem wir ein Hotel gefunden haben, dass sich billig anhört, aber dafür umso teurer ist, hilft uns der Doorman, indem er bei zwei Backpackern in der Nähe anruft und der Taxi-Service des Hotels uns dort hinfährt. Zum Glück hat der „Costa Rica Backpackers“ ein Restaurant mit dabei, wo wir dann schnell was zu futtern bekommen, da wir doch bissle ausgehungert sind, nach dem langen Flug-Tag!
Hier das ganze Album: