Archiv von 'Südafrika'

Schlemmen am Tafelberg

Da für den nächsten Tag kein so gutes Wetter angesagt ist, machen wir uns zu Fuß auf in die Stadt und besuchen das District Six Museum. Hier ist die Apartheitsgeschichte wirklich zum Greifen nah, nicht so wie im Kwa Kuhle Museum in Durban. Es gibt viele Geschichten und Interviews von Betroffenen, die erzählen was sie damals erlebt haben. Sehr interessant und gut gemacht! Da das Wetter dann doch besser wird, kucken wir uns noch die beeindruckende St. George’s Cathedral an, mit dem Labyrinth von Chartre im Hinterhof. Als wir wieder auf der Straße sind, sehen wir dort ganz viele Polizeiwagen und ein Demonstrations-Zug biegt um die Ecke. Da sind wir ja mal wieder richtig. Es sind Israeli, die für ihr Land demonstrieren. Hauptsächlich machen sie die USA dafür verantwortlich, was dort passiert. Vor dem Western Cape Parlamentsgebäude machen sie Halt und es werden Reden gehalten. Wir hören eine Weile zu und laufen dann zurück in Richtung Guesthouse. Abends gibt’s nochmal Spaghetti, quasi als Resteverwertung.

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Fast den ganzen Samstag verbringen wir auf dem „Neighbourgoods Market“ in der „Old Biscuit Mill“, ein Tipp von Christin. Hier gibt es unzählige Verkaufs-Stände, an denen die leckersten Sachen angeboten werden. Selbstgemachte Marmeladen, aromatische Tees, Bio-Brotaufstriche, fruchtige Smoothies, Oliven, raffiniert belegte Brote, Waffeln, … wohin das Auge blickt. Wir wissen gar nicht wo wir anfangen sollen zu probieren! Wir entscheiden uns erst mal noch einen Blick in die nächste Halle zu werfen. Hier gibt es richtige Essensstände! Es gibt frische Austern, „Designer-Omlettes“ von den „Omlette-Boys“, Flammkuchen, Rump-Steaks, Paella, Crêpes, Döner, … Zwischendrin liebevoll dekorierte Tische… Eine vierköpfige Live-Band spielt (Balkan-Quartett)… Jetzt sind wir erst recht ratlos! Aber dann entscheiden wir uns, einfach mal überall zu probieren, wir sind ja schließlich im Urlaub! Zum Abschluss gibt’s noch einen Kaffee und dann fahren wir zurück in die Stadt, um ein interessantes Stadtviertel anzukucken: das Bo-Kaap, auch bekannt als Malayenviertel. Hier gibt es viele enge, steile Gassen, mit schlicht verzierten, doch sehr bunten Häusern und Moscheen. In diesem Gebiet leben die Nachfahren von  im 17. und 18. Jahrhundert aus Indonesien, Sri Lanka, Indien und Malaysia verschleppten Sklaven. Da gutes Wetter ist machen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang an der Promenade von Greenpoint entlang bis zum angeblich „am schönsten gelegenen Freibad der Welt“. Es liegt direkt am Ozean und man kann beim Schwimmen Schiffe vorbeifahren sehen oder in der Richtigen Jahreszeit Wale beobachten.

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Am nächsten Tag machen wir uns bei optimalen Wetterbedingungen im Taxi auf nach Kirstenbosch in den Botanischen Garten. Im Taxi, weil wir von dort aus auf den Tafelberg laufen wollen und dann mit der Seilbahn auf der anderen Seite wieder runterfahren. Das erste Stück ist der „Skeleton Gorge“, es geht über Stock und Stein durch den Wald, eine schmale Schlucht hoch, die eigentlich ein Wasserfall ist, aber zur Zeit wenig Wasser führt. Zum Teil gibt es kleine Leitern und sonst ist Klettern angesagt. Insgesamt brauchen wir ca. 1 ½ h bis wir die ungefähr 700 Höhenmeter nach oben gekraxelt sind und die Aussicht auf Kapstadt genießen können. Etwa 5 min weiter kommt uns eine ca. 20-köpfige japanische Reisegruppe mit einheimischem Guide entgegen. Die Altersspanne der Japaner reicht ca. von 65-80 Jahren. Wie wollen die denn da runterkommen?!?!?! Rauf ist ja schon schwierig und anstrengend. Aber den Wasserfall runterklettern? Nee! Na, egal, nicht unser Problem. Ein Stückchen weiter ist Rastplatz, wo wir ein paar Kanadier treffen, die mit uns einer Meinung sind, was die Japaner angeht. Einer von ihnen hat wohl deren Guide gefragt, ob er wahnsinnig ist, mit den alten Leuten nach Kirstenbosch runter! Er kuckte wohl nur unglücklich und meinte: „Keine Ahnung, das war nicht meine Idee!“ Wir wandern also weiter in Richtung Seilbahnstation immer schön mit Blick auf Kapstadt. Nach weiteren 2 ½ h oben auf dem flachen Stück des Tafelbergs sind wir endlich da und fahren mit der Gondel nach unten. Von dort mit dem Taxi zurück. Schön war’s! :-)

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Abends gehen wir wieder an die Waterfront, wo wir im Biergarten der Ferryman’s Tavern begleitet von einer richtig guten Coverband 1,2 kg Spareribs genehmigen. Auf dem Rückweg laufen wir am Greenpoint Stadium vorbei (hier spielten Jogi’s Jungs während der WM 2010 ja gegen Argentinien (4:0!)), die Straßen sind abgesperrt, überall sind Vuvuzelas zu hören. Wir fragen einen Jungen der vorbeiläuft, was denn im Stadion für ein Spiel ist. „Ajax against Kaizer Chiefs“ meint er. Hmmm. Ajax… Amsterdam? Er kuckt uns erst etwas ratlos an und erklärt uns dann grinsend, das Ajax die Mannschaft aus Kapstadt ist und die Kaizer Chiefs die Mannschaft aus Johannesburg. Alles klar. ;-) Dann machen wir noch einen Abstecher in die „Buena Vista Social Bar“, wo chillige Salsa-Musik läuft und wir den Abend bei Cocktails und einer Shisha (Kirschgeschmack… naja!) ausklingen lassen.

Am nächsten Tag ist Relaxen im schönen Garten des Guesthouses angesagt, leider ist der Pool ein bisschen zu kalt! Nachmittags gehen wir in den Pan African Market um Souvenirs zu kaufen. Aber wir können uns nicht entscheiden, ob wir nun lieber die Giraffe, das Hippo oder das Nashorn mitnehmen sollen… :-( Abends fahren wir in Richtung SeaPoint um bei einem Sundowner den Sonnenuntergang direkt am Meer anzukucken. Am Peninsula-Hotel sehen wir ein großes Schild „Sunset-Bar“. Na, das ist doch genau das Richtige für uns. Wir klingeln am Tor. Nachdem wir gesagt haben, was wir wollen wird auch gleich aufgemacht. Leider ist die Sunset-Bar im ersten Stock, mit Palmen davor und nicht wie erhofft auf dem Dach des Hochhauses. Wir stehen etwas unschlüssig herum, als eine Angestellte auf uns zukommt. Sie ist ursprünglich aus Karlsruhe, lebt aber schon seit 17 Jahren in Südafrika. Nach dem Hinweis, dass wir eigentlich den Sonnenuntergang vom Dach aus ankucken wollten, begleitet sie uns nach oben in den 9. Stock, wo eine unscheinbare Tür aufs Dach führt, eigentlich darf sie uns das ja nicht zeigen, aber weil wir’s sind… Na dann. Und von 18 – 19 Uhr gibt’s ein kostenloses Büffet im Foyer, inkl. Getränke, da können wir uns dann bedienen. Äh, wie? Kostenlos? Ja, meint sie, die Manager wollen da ein bisschen mit den Gästen plaudern und fragen, wie der Aufenthalt so ist. Aha. Alle Hinweise, dass wir ja gar keine Gäste des Hotels sind, werden ignoriert. Auch gut. Nach dem wirklich schönen Sonnenuntergang fahren wir mit dem Aufzug nach unten und eine weitere Angestellte bittet uns zum Buffet. Sieht echt lecker aus. Gut, bevor wir uns schlagen lassen, nehmen wir halt was. Wir setzen uns mit einem vollen Teller auf die Terrasse, bekommen noch ein Bier und ein Cola hingestellt. Wunderbar! Dessertbuffet gibt’s auch noch. Manchmal muss man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. ;-) Satt und zufrieden fahren wir zurück ins Guesthouse.

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Heute gibt’s ein Geburtstags-Frühstück für Liane (also, halt das gleiche wie immer, nur das Florian unaufgefordert den Kaffee und den O-Saft bringt! ;-))) ). Da das Wetter überhaupt nicht nach den versprochenen 20°C bei wolkenlosem Himmel und Sonnenschein aussieht, sondern eher nach 10°C mit einem Himmel in den Farben hellgrau bis dunkelgrau, fahren wir in den Vorort „Century City“ in den „Canal Walk“, ein riesengroßes Shoppingcenter (141 000 m²!!!). Tatsächlich kann man sich darin verlaufen und es gibt unzählige Shops mit allem was man nicht braucht. Da wir uns immer noch nicht entschieden haben, welches Tier wir nun in Holzform mit nach Hause nehmen wollen und wir auch noch ein Paket nach Deutschland schicken müssen, machen wir uns auf den Heimweg. Im Pan African Market entscheiden wir uns dann doch GEGEN die 2 m große Giraffe und nehmen dafür ihr Baby mit. (immerhin noch 1 m groß). Den Verkäufer bequatschen wir noch, dass er sie gleich verpackt und unser Zeug noch dazu. Damit haben wir uns den Weg zur Post gespart und können stattdessen noch einen Cocktail trinken gehen, zur Feier des Tages, bevor wir im „Marco’s African Place“ bei Live-Musik ein leckeres südafrikanisches Mahl zu uns nehmen…

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Früh am Morgen fahren wir los zum Flughafen, wir haben genügend Zeit eingeplant, da wir noch das Auto zurückgeben müssen. Und das ist mal richtig dreckig! Aber die Rückgabe findet quasi im Dunkeln statt. Daher gibt’s zum Glück keine Probleme. Insgesamt sind wir in den 7 Wochen 8784 km gefahren! Check-In geht schnell und wir haben noch Zeit für ein kleines Frühstück und einen Kaffee bis zum Boarding. So werden wir auch (mit etwas Handeln) unsere restlichen Rand los.

Damit verabschieden wir uns vom afrikanischen Kontinent und fliegen weiter nach Südamerika, genauer gesagt nach Buenos Aires… Ab hier gibt es keinen wirklichen Plan mehr, mal sehen! ;-)

Hier das ganze Album:

 
Zum Abschied von Südafrika noch ein passender Song:

Shark Cage Diving in Simon’s Town

In Kapstadt suchen wir uns die „Ashanti Lodge“ aus. Dort buchen wir auch gleich eine Township-Tour für den nächsten Morgen. Abends treffen wir uns mit Christin, die wir in Sansibar kennengelernt haben und der wir aus Deutschland ein kleines Päckchen für uns haben schicken lassen (unsere Tauchscheine!). Um 9:00 Uhr werden wir von Samantha abgeholt. Sie kommt selbst aus dem Township Langa und hat mit ihrem Mann zusammen „Camissa“ gegründet, um den Touristen eine authentische Tour anzubieten. Ein Teil der Einnahmen geht an Schulen im Township. Zunächst fahren wir zum Distrikt Six. Hier erzählt sie, wie dieses Gebiet im Jahr 1966 von der Regierung zum „weißen Bezirk“ erklärt wurde und alle Schwarzen, die hier seit Jahrzehnten lebten in Townships teilweise 40 km außerhalb umgesiedelt wurden. Die Häuser wurden alle abgerissen um den Grund teuer zu verkaufen. Aber bis heute stehen dort nur eine Handvoll Gebäude, weil die meisten Firmen nicht mitgemacht haben, aus Scham gegenüber den Zwangsumgesiedelten. Jetzt werden hier Reihenhäuschen gebaut, in die die umgesiedelten Familien wieder zurückkehren sollen. Danach geht’s weiter nach Langa. Sie erzählt, wie das Leben in den Townships so funktioniert, was es für Einrichtungen gibt (eigentlich alles, was es in einer größeren Stadt auch gibt, inkl. Schulen bis zur High School, Kliniken, …) und warum auch Leute, die z. B. als Rechtsanwalt oder Arzt in Kapstadt arbeiten, immer noch lieber im Township wohnen, als in der Stadt selbst. Natürlich in recht großen, schicken Häusern, was neben den armseligen Hütten ziemlich deplatziert wirkt! Aber, so meint sie, diese Leute sind der Ansporn für alle anderen, dass man etwas aus sich machen kann, auch wenn man aus dem Township kommt. Schließlich werden wir von einem Freund von Samantha, der selbst in Langa wohnt, per Fuß zu einigen Orten geführt. Eine Bierbrauerei, in der seltsam riechendes, und nicht viel besser schmeckendes weißliches Bier gebraut wird. Theoretisch kann man sich das ungefähr so vorstellen: Hefe, in Wasser aufgelöst, bissle Zucker dazu und dann ein paar Tage gären lassen. Mmmmh! ;-) Danach besuchen wir ein „Hostel“, in dem in einem ca. 8 qm großen Raum 3 Betten stehen und wirklich jeder verfügbare Raum unter und über den Betten vollgestellt ist. Dabei teilt sich theoretisch eine Familie (!) ein Bett, also leben in dem Raum 3 Familien! Er erzählt, dass dies die günstigsten Unterkünfte sind, 20 Rand kostet das Bett im Monat (ca. 2 EUR), Privatsphäre gibt’s keine. Wir laufen weiter, er zeigt uns die nächst„bessere“ Unterkunft, da gibt‘s immerhin einen Raum für eine Familie. In einen Kindergarten kucken wir auch kurz rein, hier lässt sich gerade eine große Touri-Gruppe aus Deutschland, im Riesen-Tourenbus angekarrt, von den Kindern etwas vorführen. Na, ganz toll! Wir gehen daher gleich wieder. Am Rand des Townships stehen dann die zusammengewürfelten Blech-Holz-Sonstwas-Hütten. Viele Bewohner ziehen es vor, dort zu wohnen, da sie so wenigstens Ihre Privatsphäre haben, wenn auch sonst jeglicher Komfort fehlt. Von spielenden Kindern begleitet, laufen wir zurück zum Auto und fahren auf dem Weg nach Kapstadt noch in zwei anderen Townships durch, einmal einem indischen und einem Coloured. Die Rassen wurden damals schön auseinandersortiert. Auf dem Heimweg ist es ziemlich ruhig im Bus…

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Am nächsten Morgen fahren wir zum Kap der guten Hoffnung. Wir laufen ca. 30 min zum alten Leuchtturm direkt an der Kapspitze und machen dort Mittagspause. Dann geht’s weiter zum eigentlichen Kap, wo auch das Schild „südwestlichster Punkt Afrikas“ steht. Von hier aus fahren wir nach Simon’s Town, wo wir im „El Matador“ unterkommen, was weit weniger spanisch ist, als es sich anhört. Kurz vor Simon’s Town sehen wir nochmal zwei Wale vorbeischwimmen.

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Es heißt mal wieder früh aufstehen. Um 6:30 Uhr ist Treffpunkt am Pier. Es geht zum Shark-Cage Diving! Zunächst fahren wir ca. 30 min raus aufs Meer zur einer kleinen Insel, auf der Tausende Robben leben, die Hauptmahlzeit der Weißen Haie! Zuerst fahren wir nur ein bisschen herum um evtl. einen Hai beim „Breaching“ zu erleben. Das ist eine Jagdmethode, bei der die Haie mit dem ganzen Körper aus dem Wasser springen. Es ist ziemlich schwierig, das zu sehen, weil man genau zur richtigen Zeit in die richtige Richtung kucken muss. Daher haben wir ein „Dummy-Seal“ auf dem Boot mit dabei. Als wir nach 30 min noch nix gesehen haben, ziehen wir den hinter dem Boot her, in der Hoffnung, dass ein Hai darauf reinfällt und es für eine Robbe hält. Leider haben wir kein Glück. Es gibt zwar zwei Breachings, die wir aber nicht sehen, weil wir grade in die andere Richtung gekuckt haben. :-( Am Tag vorher gab es mehrere natürliche Breachings und eins mit dem Dummy. Schade, das hätten wir gerne gesehen! Dann ankern wir neben der Robbeninsel und der Käfig wird ins Wasser gelassen. Nun heißt es warten und Haie anlocken. Dazu werden als Köder große Thunfischköpfe ins Wasser gehängt, dazu noch ein bisschen „Fischsuppe“ ins Meer gekippt. Die ersten beiden Taucher machen sich bereit und gehen in den Käfig. Und haben Glück, es kommt tatsächlich ein Weißer Hai und schnappt nach dem Futterbrocken. Er kracht dabei sogar gegen den Käfig. Wir gehen getrennt in den Käfig, damit wir mehr Chancen auf gute Bilder haben. Zuerst ist Liane dran. Im dicken Neoprenanzug mit Schuhen und Haube geht’s ins 13° C „warme“ Wasser. Jaul! Aber man gewöhnt sich dran. Dann heißt es warten und warten. Dann plötzlich schwimmt ein Weißer Hai unter dem Käfig durch, schnappt kurz nach dem Fischkopf und verschwindet wieder… Leider kommt er nicht zurück. Nach ca. 20 min wird es dann doch zu kalt und außerdem warten schon die nächsten… Jetzt ist Florian an der Reihe. Wieder ist ein Weißer Hai da, diesmal länger und gut zu sehen. Auch vom Schiff aus sieht er beeindruckend aus. Er schnappt nach dem Fischkopf und reißt ihn mit einem kräftigen Ruck von der Schnur. Dann wird es ruhiger, eine ganze Weile kommt keiner mehr. Alle Taucher sind aus dem Wasser und warten. Dann kommt ein Hai zurück. Wir melden uns natürlich für die zweite Runde. Dafür frieren wir gerne nochmal. Dieses Mal gehen wir zusammen in den Käfig. Es dauert nicht lange, da kommt der Hai direkt am Käfig vorbei. Und gibt eine extra lange Vorstellung für uns, er verschwindet immer kurz im trüben Wasser (Sichtweite ca. 15 m) und kommt dann wieder zurück. Wow! Das hat sich auf jeden Fall gelohnt! :-) Zurück an Land essen wir am Hafen eine Kleinigkeit, bevor wir die Pinguine in Boulder’s Beach besuchen. Die sind echt putzig, wie sie da rumwatscheln. Einige sind gerade in der Mauser.

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Dann fahren wir über Muizenberg, wo wir am Strand ein bisschen den Surfern zukucken, zurück nach Kapstadt. Wir schauen uns im Stadtteil Greenpoint nach einer Bleibe um, dann sind wir näher an der Waterfront. Dort finden wir ein schnuckeliges Guesthouse, das „Port View House“. Eine echt gute Entscheidung! Das Frühstück ist superlecker und die zwei Manager sind total nett und lustig. Abends laufen wir an die Waterfront und versuchen im „Karibu“ auch mal das Filet-Trio, was leider bei weitem nicht an „The Girls“ heranreicht…

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Surfer in Muizenberg

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Hier das ganze Album:

Betreutes Trinken in Stellenbosch

Je weiter wir nach Stellenbosch fahren, desto schlechter wird das Wetter. So ein Mist! Im „Banghoek Place Backpacker“ angekommen schüttet es dann so richtig! Daher machen wir einen Mittagsschlaf, bevor wir zum Weingut Spier fahren. Dort gibt es ein großes Zelt in dem das Restaurant „Moyo“ untergebracht ist. Es gibt ein Buffet, das wirklich keine Wünsche offen lässt: Salate, Fleisch in allen Variationen (Rind, Gemsbok, Hühnchen, Impala-Würste, …), verschiedene Varianten von Fisch, diverses Gemüse und Beilagen, leckere traditionelle Potjes (in massiven Töpfen gekochte Eintöpfe) und ein Dessertbuffet! Wir essen bis wir uns kaum mehr bewegen können und kugeln uns dann ins Bett.

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Das Essen abends war die Grundlage für die Wein-Tour am nächsten Tag. Um 10:00 Uhr werden wir vom Partybus abgeholt und zusammen mit 4 Engländern (und wie die trinken dürfte ja bekannt sein) und zwei Holländern zu verschiedenen Weingütern gefahren. Das erste Weingut ist „Simonsig“, dort bekommen wir eine kurze Kellerführung, aber der Kellermeister redet viel zu schnell und wir verstehen nur die Hälfte. Im Grunde machen sie aber das gleiche wie überall und dank der Führung die wir letztes Jahr in der WG Oberkirch gemacht haben, verstehen wir trotzdem um was es geht. Was man von den anderen Teilnehmern der Tour nicht behaupten kann, aber die wollen eigentlich auch nur trinken! ;-) Zuerst gibt’s eine Flasche Champagner, der hier anders heißt, weil er ja sonst aus Frankreich kommen müsste. Stilecht von unserem Guide Dave mit dem Schwert „entkorkt“. Während er nach drinnen geht um die nächsten Wein zu holen, verteilt der eine Engländer großzügig den Rest des Champagners. Dave ist dann doch etwas entsetzt, weil das so ja gar nicht geplant war. Hätte er die Flasche halt nicht stehenlassen dürfen. Die Engländer kennen da nix! Nach fünf weiteren Weiß- und Rotweinen fahren wir weiter zum nächsten Weingut namens „Fairview“ in der Nähe von Paarl, wo wir zusätzlich zu 6 verschiedenen Weinen noch Käse testen dürfen. Der Käse ist zum Teil echt gut (Brie mit Ingwer-Marmelade), zum Teil gewöhnungsbedürftig (eine Art Roquefort mit getrockneten Aprikosenstücken). In Franschhoek geht’s zum Mittagessen in ein kleines Bistro. Gut gestärkt machen wir uns auf zu den letzten beiden Weingütern. Zuerst „Solms-Delta“, das bisher schlechteste. Die Weine schmecken überhaupt nicht, bzw. sind total wässrig oder riechen schon nach „Kopfweh-Wein“. Das letzte Weingut ist „Boschendal“, das zweitälteste und mit alten kapholländischen Gebäuden schönste Weingut. Hier gibt’s auch nochmal fünf Weine zum Testen, schön serviert unter alten Bäumen. Dann reicht es eigentlich allen und der Fahrer will dann auch mal los. Vermutlich auch, weil um 17:00 Uhr Rugby kommt. Südafrika gegen Neuseeland.

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Zurück im Backpacker holen wir unsere frisch gewaschene Wäsche ab und werden gleich von Sven abgeholt, einem Kumpel von Lianes Bruder Simon, bei dem wir netterweise kostenlos auf der Couch pennen können. Sven kommt eigentlich aus Namibia, aber seine Mutter ist Deutsche und er spricht daher fließend Deutsch. Er nimmt uns gleich mit zum Rugby-Spiel, welches wir mit 20 anderen irgendwo in einem riesigen Wohnzimmer mit Leinwand und Beamer ankucken. Rugby ist nicht so einfach zu durchschauen, da alle ständig übereinander auf dem Boden liegen. Dank den Erklärungen von Sven zu den Regeln verstehen wir jetzt zumindest einigermaßen das Spiel! In der Halbzeit spielen wir mit „Tyson“ einem riesigen sabbernden Kraftpaket von Mastino und „Max“ einem kleinen Jack Russel Terrier, der wie ein aufgedrehter Flummi durch die Gegend hüpft.

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Der Sonntag begrüßt uns mit grauem Regenwetter. Daher wird ausgeschlafen, dann gibt’s Kaffee und ein kleines Frühstück im 3*-Guesthouse „Sven“. Dann nutzen wir den Tag um Bilder zu sortieren und mal wieder am Blog zu basteln. Nachmittags gehen wir lecker Pizza essen im „Col’Cacchio“ und bummeln durch die Souvenirläden. Abends lädt uns Sven ein, mit ihm und zwei Kumpels in die Kirche zu gehen. Klar gehen wir mit. Die „Kirche“ findet in einer großen Turnhalle statt, bis auf den letzten Platz besetzt. Auf der Bühne spielt eine fetzige Band christliche Lieder. Es sind fast nur junge Leute anwesend und alle stehen, singen mit und tanzen. Fängt ja schonmal gut an. Wir bekommen gleich mal ein „Begrüssungspaket“ mit Anmeldeformular. Nach fast einer Stunde mit Werbung für irgendwelche Projekte in Indien und irgendwelche Workshops im September fängt ein Priester im schicken Anzug an zu predigen. „God is perfect, I am not“ ist das Thema. Er redet gut und sehr unterhaltsam, mit Witzen zwischendurch. Einige Mädels, die um uns herumsitzen, schreiben sogar mit! Die Predigt geht fast eine Stunde! Puh. Dann wieder ein bisschen Musik. Dann gehen verschiedene Leute aus dem Publikum nach vorne und erzählen irgendwelche Stories zu Gott und was er ihnen bedeutet. Aber dann wird’s schräg. Es sollen alle nach vorne kommen, die ab sofort auch Gott dienen wollen, im Sinne der „Shofar Congregation“, ca. 50 Leute gehen nach vorne und begeben sich dann in einen Nebenraum. Hmm. Dann redet er irgendwas von Heilungen und Wundern die Jesus vollbracht hat, und fordert dann alle die irgendein Leiden haben, z. B. Rücken-Probleme, Krebs (auch in der Familie), und vor allem die zwei im Raum, die in der letzten Woche an Selbstmord gedacht haben (!?) auf nach vorne zu kommen. Um gemeinsam daran zu glauben, dass sie „geheilt“ werden… Ähhh? Wir kommen uns jetzt ein bisschen vor wie im falschen Film! Zum Glück reicht’s den Jungs auch, und wir fahren heim. Drei Stunden Gottesdienst. Puh!

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Der Montag fängt fast so verregnet an, wie der Sonntag. Aber dann klart es doch noch ein bisschen auf und wir gehen frühstücken. Wir schlendern noch ein bisschen durch Stellenbosch und machen uns dann auf den Weg nach Kapstadt.

Hier das ganze Album:

Whale Watching im De Hoop Nature Reserve

Nach einem morgendlichen Strandspaziergang in Wilderness machen wir uns gegen Mittag auf den Weg in Richtung „De Hoop Nature Reserve“. Wir übernachten etwas außerhalb in Bredasdorp im „Barbaras B&B“ und kochen uns Spaghetti Bolognese mit Straußenhack. Am nächsten Morgen fahren wir ca. 1 h über Holperpisten nach De Hoop und mieten uns dort in einem Rondavel ein mit Flussblick und Braai-Stelle. Den Tag verbringen wir am Strand, bzw. auf den Dünen, von welchen man wunderbar die unzähligen Wale beobachten kann, die direkt vor der Küste herumdümpeln. Soweit wir das sehen, sind es alles die „Southern Right Wale“, theoretisch könnte aber auch ein „Humpback-Wal“ darunter gewesen sein. Oder ein „Orca“. Aber den hätten wir vermutlich erkannt. Wir sehen viele Wale springen, aber leider immer recht weit weg. Trotzdem echt toll! Dann fahren wir zu unserem Rondavel und bereiten unser bisher bestes Braai vor. Mit frischem Gemüse vom Grill! Das gibt’s hier viel zu selten…

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Über Bredasdorp fahren wir am nächsten Tag zum Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas. Hier treffen der indische Ozean und der Atlantik aufeinander. Nicht wirklich spektakulär und auch der Leuchtturm ist nix besonderes. Daher fahren wir weiter an der Küste entlang bis zur Wal-Hauptstadt Hermanus. Das Zimmer (eine 10 m²-Kammer ohne Fenster und mit zwei getrennten Betten) im „Hermanus Backpacker“ ist mal wieder völlig überteuert, für die Hälfte bekommen wir in einem Guesthouse 100 m weiter ein tolles Doppelzimmer. Irgendwie passt da doch was nicht mit den Backpackern in Südafrika!? Zum Sundowner setzen wir uns gemütlich in die „Gekko-Bar“ mit Meerblick und gehen dann in die „Quayside Cabin“ um zur Abwechslung mal Fisch zu essen. Zur Vorspeise probieren wir frische Austern. Schmecken ganz gut, muss man aber nicht ständig haben.

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Um 9:00 Uhr am nächsten Morgen haben wir eine Whale-Watching-Tour gebucht. Mit einem Katamaran geht’s raus aufs Meer. Am ersten Wal fahren wir gleich mal vorbei („Lohnt sich nicht, ist nur ein kleiner, wir sehen noch viel mehr…“). Na denn. Aber dann wird’s gleich richtig spektakulär: Unser Skipper hat in nicht allzu weiter Entfernung was Interessantes gesichtet und kündigt uns stolz eine „Christmas Box“ an. Und was für eine: Ca. 400 Delphine, die direkt auf unser Boot zuschwimmen! Zum Teil mit tollen Sprüngen! Sie sind schon fast vorbei, als plötzlich das Wasser ganz aufgewühlt wird und sie anfangen zu jagen! Unser Boot dreht nochmal um und wir können die Delphine noch einige Minuten beobachten, wie sie durchs Wasser schießen, teils direkt neben unserem Boot. Laut dem Skipper sieht man so etwas äußerst selten! Ein Passagier ärgert sich: Er wäre zum Wale kucken da, was interessieren ihn da Delphine?! So ein Depp! Wale sehen wir aber auch noch, eine Wal-Mama mit Kalb schwimmt vorbei und zwei Wale treiben schließlich eine ganze Weile um unser Boot herum und machen „Mensch-Watching“ indem sie neugierig die Köpfe aus dem Wasser strecken. Dann sind die 2 ½ h vorbei und wir fahren zurück in den Hafen. Abendessen gibt es dieses mal im „B’s“ einem Steakhaus. Und die Steaks sind wirklich fantastisch. Ein Vorgeschmack auf Argentinien! :-)

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Hier die „Christmax Box“:

Morgens sind wir schon vor Sonnenaufgang wach und Liane macht einen Spaziergang zu den Klippen, um mal zu kucken, ob im „Fick’s Pool“ (heißt echt so, können wir nix dafür!) wohl schon Wale sind. Und tatsächlich heißt das nicht umsonst so: Ein Wal-Paar ist gerade am Balzen. Erst bissle schmusen (= direkt nebeneinander im Wasser dümpeln und simultan Luft ausstoßen), dann taucht erst sie ab (schön mit der Heckflosse winken), dann er hinterher. Oder umgekehrt. So ganz genau sieht man das ja nicht und den Rest kann man nur erahnen… Aber eine Ausdauer haben die! Als wir kurz nach 10:00 Uhr auf dem Weiterweg nach Stellenbosch nochmal vorbeifahren, sind sie immer noch gut beschäftigt…

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Hier das ganze Album:

Straussenzeit!

Unser nächster Halt ist Knysna, die Austernstadt von Südafrika. Sie liegt malerisch an einer Lagune, in der die größte Austern-Zuchtanlage Südafrikas ist. Auf der Lagune kann man wahlweise mit einem großen Touri-Schiff oder einem Katamaran eine Tour zu „The Heads“ machen, das ist das schmale Tor der Lagune zum Meer. Wir entscheiden uns natürlich für letzteres. Und laut Veranstalter machen wir bei guten Bedingungen auch einen Abstecher aufs offene Meer hinaus! Die Wartezeit überbrücken wir mit einem Cappuccino in einem Café an der sehr touristischen „Waterfront“. Den Katamaran haben wir fast für uns alleine, insgesamt sind wir nur 4 Passagiere bei 3 Besatzungsmitgliedern. Da zu wenig Wind ist, können wir leider nicht segeln, sondern tuckern nur langsam über das Wasser. Das Meer sieht ziemlich ruhig aus, keine grösseren Wellen… Aber laut Crew ist es wegen dem Seegang gerade zu gefährlich aufs offene Meer rauszufahren. Die Passage ist zwar über 200 m breit, aber wir können nur ca. 15 m zum Durchfahren nutzen, wegen der Felsen. Hmmm. Aber wenn es bei den Bedingungen nicht geht, dann kommen die mit dem Katamaran ja NIE raus!? Nun ja… Auf dem Rückweg können wir dann zumindest ein bisschen segeln (einmal im Kreis auf der Lagune, vermutlich um die 90 min irgendwie rum zu kriegen)… Dann sind wir zurück im Hafen. Etwas langweilig das Ganze. Und zu viele Touris sind hier auch! Wir beschließen gleich nach Wilderness weiterzufahren.

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In Wilderness suchen wir zunächst den Backpacker, ganz nett, aber mal wieder ziemlich teuer. Internet haben sie auch keines… Also suchen wir erstmal weiter. Ein Guesthouse mit Internet, aber dunklen Räumen und ohne Meerblick gefällt uns auch nicht. Also weiter. Wir landen schließlich in der „Pink Lodge“, einem 4-Sterne-Haus oben auf der Düne direkt am Strand. Fragen kostet ja erstmal nix denken wir uns und es ist ja schließlich „Off-Season“. Der Manager, Manfred, ist ursprünglich Deutscher, und als wir ihm erzählen, dass wir auf Hochzeitsreise sind, bietet er uns sogar die Honeymoon-Suite mit eigenem Balkon zum halben Preis an. Manchmal muss man einfach Glück haben! Hier gibt’s angeblich Delphine und Wale zu sichten! Wir sehen gleich am ersten Abend einen Wal vorbeischwimmen (also, ehrlich gesagt, sehen wir mehr die Luft, die er ausstößt, als den eigentlichen Wal, aber immerhin…) und einige Delphine kommen auch vorbei. Drei springen sogar durch eine Welle hindurch! Abends wollen wir eigentlich im „Serendipitys“ essen gehen, da war Liane letztes Jahr mit ihren Eltern, aber das hat leider gerade zu. Schade! Dafür gehen wir zu „The Girls“. Die Lage im Hinterhof einer Tankstelle ist zwar nicht gerade anziehend, aber drinnen ist es sehr stilvoll und gemütlich eingerichtet. Die Kellner sind sehr aufmerksam und das Essen ist zweifellos mit das Beste was wir in Südafrika bekommen haben! Es gibt „Trio of Filets“: Rind, Kudu und Gemsbok. Dazu leckere Sossen. Mmmmjam!

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Der nächste Tag wird kurzerhand zum „Relax-Tag“ erklärt. Nach einem leckeren Frühstück mit O-Saft und frisch aufgebackenen Croissants machen wir einen langen Strandspaziergang, wir begegnen fast keinen anderen Leuten. Zwei Einheimische stehen am Strand und angeln. Vor unserem Balkon sind Webervögel kräftig am Nest bauen. Schön anstrengen, Jungs! Den Rest des Tages liegen wir lesend und schlafend rum… Liane setzt sich nachmittags mit Decke, Feldstecher und Foto bewaffnet auf den Balkon und hält Ausschau nach den Meeressäugern. Das erklärte Ziel ist es einen Wal springen zu sehen. Und das tun sie tatsächlich, sogar gleich mehrfach! Zwar weeeeit draußen im Meer, aber dank Zoom doch gut zu erkennen. Soweit wir das beurteilen können, sind alle Wale die wir sehen „Southern Right Whales“ (Südliche Glattwale). Als es um 19:00 Uhr dunkel wird, setzen wir uns nach unten ins Wohnzimmer, wo Manfred den offenen Kamin angefeuert hat. So lässt es sich aushalten! ;-)

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Da wir es hier so gemütlich haben, beschließen wir noch eine weitere Nacht zu bleiben. Als wir zum Auto kommen erwartet uns eine tolle Überraschung: Es ist frisch gewaschen und glänzt nur so?! Der Gärtner hatte anscheinend Langeweile… Danke! Der Tagesausflug führt uns nach Oudtshoorn an den Rand der Karoo. Dort besuchen wir zuerst eine Straußenfarm. Eigentlich wollten wir zur „Highland Ostrich Farm“, aber die ist geschlossen, weil vor zwei Monaten eine Vogelgrippe in dem Gebiet war und alle Vögel getötet werden mussten. Also fahren wir weiter zur „Cango Ostrich Farm“ und machen dort eine Führung mit. Vorher bestellen wir aber schon mal unser „Frühstück“ – Straußenfleisch in verschiedenen Variationen. Dann bekommen wir zuerst etwas von der Historie der Farm und Straußen überhaupt in Afrika erzählt. Das Leder ist das dickste der Welt, vor Känguru und Krokodil. Sehr interessant, was unser Guide so erzählt. Dann geht’s die Strauße besuchen. Sie haben sogar einen kleinwüchsigen Strauß. In der Wildnis hätte der aber natürlich keine Chance gehabt. In einem größeren Auslauf sind viele männliche Strauße mit komischen Decken auf dem Rücken. Unser Guide fragt, ob wir mal einen Strauß reiten wollen, bis 75 kg ist das erlaubt. Äh. Klar. Wenn wir schon mal da sind! Zwei Helfer fangen einen Strauß und der bekommt erst mal eine Haube über den Kopf gezogen, denn wenn er nix mehr sieht wird er ganz zahm. Sieht sehr lustig aus! Dann heißt es aufsteigen, Beine unter den Flügeln festklemmen, Haube runter und los geht’s! Zum Glück rennen die Helfer mit und ziehen einen dann irgendwann runter, sonst würde man nach kurzer Zeit wohl in hohem Bogen vom Strauß fliegen! Spaß macht es auf alle Fälle, alleine probieren den Strauß zu lenken wollen wir dann aber doch nicht. Das schauen wir uns lieber bei den „Jockeys“ der Straußenfarm an. Anschließend dürfen wir noch auf Straußeneier draufstehen, die so einiges an Gewicht aushalten. Unser spätes Straußenfrühstück ist zum Abschluss unseres Besuchs auf der Straußenfarm auch sehr lecker!

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Dann fahren wir noch ein Stückchen weiter zu den „Cango Caves“, entscheiden uns aufgrund von einem Anflug von Klaustrophobie beim Anblick der Querschnitte der Gänge im Foyer (Chimney: Durchmesser ca. 45 cm, Postbox: ca. 30 x 110 cm, …) für die Standard-Tour und laufen ca. 1 h durch die beeindruckenden Höhlen mit unzähligen Stalaktiten, Stalakmiten und sonstigen Formationen. Zwischendurch kommt uns eine ganze Gruppe erschöpfter, schwitzender, afrikanischer Teenager entgegen, die gerade von der Adventure-Tour zurückkommen. Beim Umfang einiger Teilnehmer fragen wir uns, wie um alles in der Welt die eigentlich durch den „Schornstein“ gepasst haben sollen?!? Schließlich machen wir uns wieder auf den Weg nach Wilderness, mit einigen Zwischenstopps bei sehr neugierigen Straußenherden. Die Viecher sind einfach zu lustig mit den langen Hälsen und riesigen Augen! Zurück in Wilderness kehren wir nochmal bei „The Girls“ ein, da das Essen dort wirklich einmalig gut ist!

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Hier das ganze Album:

Adrenalinrausch auf der Bloukrans Bridge

Über Nacht ist leider das schlechte Wetter zurückgekehrt, deshalb fahren wir weiter in Richtung Plettenberg Bay. Einen Zwischenstopp legen wir an der Bloukrans Bridge ein, mit 216 m kann hier der höchste Bungee-Jump der Welt gemacht werden. Wir kucken ein paar Jumpern zu, wie sie sich in die Tiefe stürzen. Nix für uns! Ein paar Kilometer weiter besuchen wir das „Monkeyland“. Hier lebt eine bunte Mischung von Affen, die entweder mal als Haustiere gehalten wurden oder durch Verletzungen nicht mehr in freier Wildbahn überleben könnten. Aber hier geht’s ihnen wohl ganz gut, sie haben Platz – ein riesiger Wald in dem sie herumtoben können und das Essen bekommen sie quasi auf dem silbernen Tablett serviert. Durch die Baumwipfel führt die angeblich längste Hängebrücke Afrikas. Von hier aus kann man die Tiere gut beobachten. Direkt daneben ist ein Stück Urwald komplett mit Netzen überspannt worden, das „Birds of Eden“, ein Freiflug-Vogelschutzgebiet mit einer riesigen Vielfalt an afrikanischen und exotischen Vögeln. Sehr großzügig angelegt, man hat nicht das Gefühl, dass die Tiere hier eingesperrt sind. Die Kakadus sind sogar ziemlich zutraulich. Das Wetter wird nicht besser, deshalb fahren wir weiter und suchen uns in Plettenberg Bay dann eine Unterkunft. Wir wählen den „Amakaya Backpackers“ – freundlich, gepflegt und die dritte Nacht gibt’s sogar für umsonst!

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Heute steht nochmal eine ausgiebige Wanderung an: ca. 10 km, einmal rund um den Robberg, eine Halbinsel südlich von Plett. Nach einem gemütlichen Frühstück im Café geht’s los. Am Tor bekommen wir eine kleine Info-Karte, dort sind die schwierigen Stellen mit Totenköpfen eingezeichnet! Zuerst geht es steil bergauf, dann ziemlich lange oben am Kamm entlang mit traumhaften Aussichten auf den indischen Ozean. Um den Robberg herum gibt es, wie der Name schon sagt, eine große Robben-Kolonie. Um die 5000 Tiere leben hier. Wir sehen ihnen beim Schwimmen und Wellensurfen zu. Da wir quasi die einzigen Wanderer sind, wandern wir bald „oben ohne“ (also Liane schon noch im Bikini-Oberteil).  Bei „The Point“ an der Spitze der Insel nehmen wir versehentlich den falschen Weg und wundern uns über das viele Gestrüpp. Zum Teil können wir nur gebückt laufen, Limbo ist angesagt! Wir landen schließlich mit einigen Kratzern am Leuchtturm. Definitiv kein offizielles Wanderziel! Was uns natürlich nicht davon abhält dort einen kleinen Mittagsschlaf einzulegen. Dann geht’s wieder zurück auf den richtigen Weg, auf dieser Seite ist eine Steilküste, wir laufen unten am Wasser entlang, müssen immer wieder über Steinhaufen klettern.  Insgesamt sind wir ca. 5 h unterwegs und sehen 3 andere Leute. Die Wanderung am Robberg ist mit Sicherheit eine der schönsten in Südafrika!

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Tags darauf haben wir über den Backpacker eine Kayak-Tour auf dem Meer zu der Seehunde-Kolonie gebucht, leider wird nix draus. Das Wetter sieht zwar echt gut aus, aber die Wellen sind leider zu hoch. Daher müssen wir ein Ersatzprogramm finden. John, der Besitzer des Backpackers, empfiehlt uns unbedingt den Bungee-Jump zu machen. Einmalige Chance – wenn wir schon hier sind und es nicht machen, würden wir es unser ganzes Leben lang bereuen. Wir wissen, daß er recht hat. Wir machen uns also auf den Weg zur Bloukrans Bridge und lassen zur Einstimmung „Jump“ von Van Halen laufen. Lassen uns wiegen, unterschreiben einen Haufen Erklärungen (hoffentlich haben wir dabei keine Waschmaschine gekauft!) und bekommen Gurte angelegt. Zusammen mit zwei ziemlich nervösen Engländerinnen geht’s über den Catwalk (ein Metallgitter unterhalb der Fahrbahn) zum Absprungpunkt in der Mitte der Brücke. Wir opfern uns und springen zuerst. Dann geht’s ruck-zuck. Noch mehr Gurte angelegt. Sicherheitscheck. Und dann heißt es: 5, 4, 3, 2, 1, Bungee! Und ab geht’s im freien Fall laaaaaaange 7 Sekunden ca. 180 m nach unten. Waaaaaah! Dann die Erleichterung: das Bungee-Seil hält. Uff! Nach dem Auspendeln wird man unten wieder „abgeholt“. In Sitzposition geht’s dann nach oben zurück auf die Brücke… Geschafft! Im Shop gibt’s dann das Video dazu zu sehen (und zu kaufen), sieht aber doch etwas verkrampfter aus als gedacht. ;-)

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So hat das Ganze ausgesehen:

Danach haben wir uns etwas Ruhe verdient und wir machen noch einen Abstecher ins Nature‘s Valley. Dort machen wir am Strand Mittagspause und kucken den Wellen zu. Wir fahren zurück nach Plettenberg Bay, im „Plett Game Reserve“ haben wir eine Horse-Safari gebucht. Wir sind die einzigen Gäste und bekommen einen Guide für uns alleine und schon geht’s los. Unsere Pferde heißen „Chestnut“ und „Cheetah Buck“. Keine 300 m weiter heißt es schon Stopp. Drei Breitmaulnashörner grasen direkt vor uns. Wow. Das sind echt Riesen-Viecher! Leider haben sie keine langen Hörner. Weil sie sonst zu interessant für Wilderer wären, bekommen sie die ab und zu gestutzt. Die Tiere nehmen einen auf dem Pferd nicht als Mensch wahr und fliehen daher nicht. So kommt man richtig nah an sie dran. Weiter geht’s. Es gibt hier viele verschiedene Antilopen-Arten. Am Wasserloch sehen wir fünf Hippos, unter anderem ein ganz Kleines. Süüüß! Gerade 4 Monate alt, wie unser Guide Robert erklärt. Ein Stück weiter am Waldrand stehen drei Giraffen, auch hier kommen wir bis auf ein paar Meter heran. Vorbei an unzähligen Zebras geht’s zu den Krokodilen. Diese sind allerdings in einem Bereich um ein Wasserloch herum eingesperrt. Zum Abschluss sehen wir dann sogar noch ein „neues“ Tier, welches wir noch auf keiner unserer bisherigen Safaris gesehen haben: das Eland, die größte Antilope Südafrikas. Bzw. wir sehen gleich eine ganze Herde mit einem riesengroßen Männchen und vier Baby-Elands. Außerdem gibt’s hier noch drei „Golden Wildebeest“, eigentlich normale Gnus, aber Albinos mit hellem Fell. Lustig! Als Belohnung für den erfolgreichen Jump gehen wir abends in ein schönes mosambikanisches Restaurant, das „L&M’s“ in Plettenberg Bay.

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Hier das ganze Album:

Floaten im Addo-Nationalpark

Um 14:30 Uhr holen uns Terri & Chris von CrissCross Adventures zur River Safari ab. Mit den beiden waren Liane & ihre Eltern schon letztes Jahr auf einer tollen Safari im Addo-NP. Mal kucken, was sie noch so im Programm haben! Wir fahren direkt an den Sunday’s River, dort liegen schon drei Kanus bereit – eines für Raphael & Yvonne, eines für uns und eines für Chris. Weil es die letzten Tage geregnet hat wie schon lange nicht mehr, hat der Fluss ganz schön viel Wasser. Deshalb gibt es ein paar lustige Stromschnellen, die wir zu meistern haben. Aber wir sind ja mittlerweile Kanu-Spezialisten…*grins* Insgesamt ist es aber eher ein ruhiges dahintreiben lassen, ohne Kenter-Gefahr. Unterwegs sehen wir auch einige Tiere am Flussufer: einen großen Waran, Vervet Monkeys, Dassies, Reiher, einen Eisvogel, Komorane und den Schatten eines Otters, der aber schneller im Fluss verschwindet, als wir kucken können. Nach 2½ h kommen wir an einer kleinen Anlegestelle an, wo Terri schon mit dem Bus auf uns wartet. Schöööön war’s! Da Raphael & Yvonne am nächsten Tag schon in Richtung Kapstadt aufbrechen, gehen wir zur Feier des Tages lecker Essen.

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Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von den Schweizern und werden dann von Terri & Chris zur Mountain Safari abgeholt. Dazu fahren wir in ein Farmgebiet, welches vom Nationalpark umschlossen ist und einem Freund von Chris Vater gehört. Wegen des Regens ist eine der Straßen nicht mehr passierbar, deshalb müssen wir zu Fuß weiter an den Wasserfall laufen. Das heißt konkret: Schuhe raus und barfuss durch den Bach. Zum Glück ist es nicht tief und man kann die Steine einigermaßen sehen, auf denen man läuft. Weiter geht’s durch den Wald und dann ist wieder Schluss: Diesmal ist es eher ein Fluss als ein Bach, aber hilft alles nix: wieder Schuhe raus, Hosen hochkrempeln und los. Mit Hilfe eines Stock zum Abstützen und Vortasten geht’s dann aber ganz gut. Die tiefste Stelle ist ca. 80 cm und das Wasser ist saukalt! Deshalb ist auch nix mit Baden unter dem Wasserfall. Im Sommer wär das bestimmt richtig klasse gewesen… Mit dem Auto fahren wir dann später noch ein Stückchen weiter in die Berge. Dann ist wieder Stopp wegen Überflutung! Wir laufen noch einen knappen Kilometer bis zu einem großen Pool mitten in den Bergen. Während Terri & Chris das Braai fürs Mittagessen richten, liegen wir gemütlich im Sonnenschein auf einer großen Luftmatratze und „floaten“ mitten auf dem Wasser. Dank eines Stein-Ankers treiben wir nicht ab und können uns Wein, Bier und NikNaks schmecken lassen. O-Ton Florian: „Des isch ja schu e bissle dekadent was mir do mache!“ ;-) Nach dem leckeren Braai (selbstgemachter Salat, Lammkoteletts und Impalawürstchen) fahren wir wieder zurück. Ein toller Ausflug!

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Morgens werden wir vom Regen begrüßt. Es schüttet wie aus Kübeln. Und so wie es aussieht regnet’s an dem Tag nur einmal… Daher beschließen wir, dass wir zurück nach Port Elizabeth zu Heike fahren, da gibt’s Abends eine kleine Party inkl. lecker Braai. Die zwei „Hundis“ – Cleo und Cesar, zwei verschmuste 50 kg Muskelpakete von Rottweilern – freuen sich auch sehr über unseren Besuch und die damit verbundenen Extra-Streicheleinheiten. Als sie morgens sehen, dass wir wach sind, geht gleich das große Gejaule los! Wir können daher quasi gar nicht anders, als ihnen im Garten ihre Bälle zuwerfen, die sie brav und total angesabbert unermüdlich holen und wieder direkt vor unsere Füße legen…

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Wenn wir schonmal in PE sind, darf natürlich auch ein Besuch in der LuK nicht fehlen! Heike macht für uns eine exklusive Führung durch die Werkshallen. Echt interessant und im Vergleich zum Stammwerk in Bühl sehr übersichtlich!

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Der Wetterbericht für den Tag sieht etwas besser aus, deshalb fahren wir dann doch nochmal in den Addo NP auf Safari. Ab mittags wird’s dann etwas freundlicher und wir bekommen nochmal einige Tiere zu Gesicht. Unter anderem einen riesengroßen Elefanten, der ca. 30 min vor uns herläuft und sich immer wieder umdreht um zu kucken, was wir da eigentlich machen. Wir sehen noch weitere Elefanten, viele Warzenschweine, Strauße, Zebras, Kudus, Schakale und einen Dung Beetle. Abends machen wir uns wieder auf den Weg nach PE, wo wir mit Heike Essen gehen, als Dankeschön für die Gastfreundschaft (inkl. Wäscheservice!).

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Unser nächstes Ziel ist die Löwenfütterung im Sea View Lions Park. Der vorherige 3 km lange Game Drive beinhaltet: unzählige Blessböcke, vier Zebras, zwei Gnus und acht Giraffen. Der Wahnsinn! ;-) Die Löwen sind alle in Gehegen mit Elektrozaun. Aber hier lebt tatsächlich der König der Löwen. ;-) Eines der Löwenmännchen ist echt beeindruckend riesig! Am liebsten würden wir ihm mal die kuschelige Mähne kraulen. Florian nervt ihn so lange mit dem Foto, bis er brüllt. Wow! Da kriegt man echt Gänsehaut! Es gibt auch Löwenbabys, die man für Geld knuddeln darf. Drei sind 11 Wochen alt und liegen nur schlafend in ihrem Gehege und zwei sind 7 Monate und richtige Raufbolde! Allerdings wollen sie nur miteinander spielen und interessieren sich verständlicherweise nicht so sehr für Touris, die sie streicheln und Fotos schießen wollen. Da das Ganze eher eine Massenabfertigung ist, lassen wir das lieber und kucken uns die Raubtierfütterung an. Richtig interessant wird die aber erst, als wir mit dem Auto durch eines der Gehege fahren. Da sitzen drei Löwinnen ca. 4 m von uns entfernt im Gras und lassen sich jeweils ein Drittel Blessbock schmecken.

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Anschließend fahren wir noch bis Stroms River Village und suchen uns eine Unterkunft. Wir werden auch gleich fündig. Der „Tsitsikamma Backpacker“ sieht sehr einladend aus! Am nächsten Tag steht der Otter Trail an, bzw. die ersten 3,5 km davon. Die ganze Strecke wäre eine 5-Tages-Wanderung und die darf man nur mit Permit machen. Wir starten um 10:00 Uhr, es ist noch recht neblig vom Meer her und die Sonne kommt noch nicht richtig durch. Es hat ca. 10° C. Der Weg führt immer an der Küste entlang, erst über einen matschigen Trampel-Pfad durch den Wald, dann müssen wir über Felsen direkt am Meer klettern. Am Ende der Wanderung ist ein toller Wasserfall mit Pool, leider ist es zu kalt zu Schwimmen. Wir sind bisher die einzigen Wanderer und bevor wir uns auf den Rückweg machen, gibt’s ein kleines Picknick. Zurück am Parkplatz sehen wir gaaaanz weit weg im Meer Delphine springen. Und ein Wal kommt auch vorbei, ist aber leider nur ganz schemenhaft zu erkennen. Wir machen zunächst ein kleines wohlverdientes Mittagsschläfchen, bevor wir uns zur Suspension-Bridge aufmachen. Leider ist nur ein Teil begehbar, deshalb halten wir uns nicht lange dort auf, sondern fahren zurück zum Backpacker.

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Hier das ganze Album:

Wildes Afrika – ganz zahm

Nach einem typisch südafrikanischen Frühstück (Rührei, Speck, Boerewors) machen wir uns am nächsten Morgen auf zum Augrabie Falls National Park. Der Wasserfall ist ganz schön, führt im Moment aber ziemlich wenig Wasser. Überall hocken die putzigen Dassies auf den Felsen und sonnen sich. Wir beschließen eine kleine Wanderung zu machen. Für den Klippspringer-Rundwanderweg sind 3,5 km angegeben, die benötigte Zeit ca. 3 – 4 h. Was??? Es geht zwar über Stock und Stein, ist aber eher ein gemütlicher Spaziergang, als eine Wanderung. Wir brauchen ca. 1,5 h. Manchmal verstehen wir die Zeitrechnung der Südafrikaner nicht so wirklich…

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Da es noch relativ früh am Tag ist, entscheiden wir uns weiter in Richtung Port Elizabeth zu fahren. Wir erinnern uns an unseren gemütlichen Kaffee-Stopp in Britstown und daran, dass dort auch etwas von „Backpackers“ stand. Und tatsächlich, wir können es kaum glauben, ein Doppelzimmer für ca. 20 €, das ist doch mal ein richtiger Backpacker-Preis! Meistens kostet es doppelt so viel. Und echt schön ist es hier auch noch! Zum Abendessen gibt’s Büffet. Sieht sehr gut aus. Und schmeckt noch besser! Wow, das hätten wir hier nicht erwartet: Superleckere Quiches, frisches Gemüse, gegrillte Lammkeule und sogar ein Dessertbuffet. Total vollgefressen gehen wir schlafen.

Am nächsten Tag machen wir noch einen Zwischenstopp beim Mountain Zebra National Park. Die Burchell-Zebras, die wir bisher gesehen haben, haben Streifen in drei Farben: schwarz, weiß und braun. Die Cape Mountain Zebras hier haben nur schwarze und weiße Streifen. Der Bauch ist ganz weiß und sie haben lustige „Ringelsöckchen“. Wieder mal fahren wir gerade erst 5 min durch den Park als einige Zebras am Wegesrand eine Show für uns veranstalten, inkl. Schnauben und Wiehern. Hört sich an wie bei uns die Esel. Landschaftlich ist der Park wunderschön. Viele Berge und Wiesen. Die Blumen fangen auch gerade an zu blühen. Dann sehen wir etwas weiter entfernt ein hundeähnliches Tier. Schakal? Löffelfuchs? Nein. Der Schwanz sieht anders aus. Hmmm. Könnte ein Erdwolf sein?! Wir sind uns leider nicht 100% sicher, weil das Tier verschwindet, bevor wir ein Beweisfoto machen können… Wir sehen noch Schakale, Black Wildebeests, Strauße, Paviane, usw. Raphael ist auf der Suche nach einem Skorpion und hat überall fast jeden Stein umgedreht, bisher ohne Erfolg. Auch hier steigen die Jungs aus, was eigentlich nicht erlaubt ist, aber was soll‘s. Und Bingo! Unter dem ersten Stein den Florian umdreht sitzt gleich einer, allerdings noch ein Baby.

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Zurück in PE wollen wir erst mal was essen, aber zuerst werden wir uns nicht einig auf was wir Lust haben und als wir’s dann wissen, hat das Restaurant zu (um 21:00 Uhr schon!). Um nicht ganz zu verhungern landen wir schließlich im McDonalds! :-(

Für den nächsten Nachmittag haben wir eine „River Safari“ mit Criss Cross Adventures auf dem Sundays River gebucht. Wir nutzen den Morgen und fahren nach Kirkwood zum „Daniell Cheetah Breeding Project“. Hier werden unter anderem verwaiste Geparden aufgezogen bzw. gezüchtet, die dann irgendwann ausgewildert werden. Wir können eine ganz zahme Gepardin namens „Ola“ streicheln. Es scheint ihr sehr zu gefallen, sie schnurrt wie eine Katze so schnurrt, aber eben um einiges lauter. Rrrrrrrrrrrrrr. Außerdem haben sie noch einen Serval und zwei junge Karakale in Pflege. Unser Highlight an diesem Tag sind aber definitiv die zwei 3 Monate alten Löwenbabys – Zira und Tau. So süüüüüüß! Die zwei Racker sind ganz schön aufgeweckt und absolut in Spiellaune. Zum Glück sind wir so früh da, wir können ungestört mit den beiden knuddeln. Tau hat wohl Hunger, er schnappt sich immer wieder unsere Daumen und fängt an zu nuckeln. :-) Zira knabbert an Lianes Schuhbändel, das wollten wir ja im QUIZ wissen…

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Als wir uns verabschieden kommt gerade ein großer Bus voll Touris an. Nix wie weg! Weiter geht’s ins Addo Raptor & Reptile Centre. Auch hier bekommen wir fast zwei Stunden lang eine exklusive Führung. Hier werden verletzte und alte Tiere aufgenommen und gepflegt. Und wenn möglich später wieder ausgewildert. Wir dürfen Leopardgekkos und Schlangen in die Hand nehmen, aber natürlich nur die ungefährlichen! Die Klapperschlange, Puffotter, Cape Cobra und Albino-Königspython bleiben schön im Terrarium! Und es gibt lustige zahme Erdmännchen, die sich gerne von uns kraulen lassen. Ein paar faule Krokodile liegen in der Sonne herum, die kraulen wir lieber mal nicht! Außerdem gibt es ganz viele Eulen mit riiiiiiesengroßen Augen. Eine ist ganz zutraulich, setzt sich auf Lianes Schulter und knabbert ein bisschen an den langen Haaren. Einen großen Adler gibt’s auch noch. Dieser wurde lange in einem viel zu kleinen Käfig als Haustier gehalten. Er muss erst noch richtig fliegen lernen und er wird nie ausgewildert werden können, weil er keinerlei Raubtierinstinkte hat. Ein Kaninchen, welches sie einmal in sein Gehege gesetzt hatten, interessierte ihn überhaupt nicht. Echt traurig!

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Hier das ganze Album:

Road-Trip in die Kalahari

Um den Plan vom Road-Trip in die Kalahari umzusetzen, fahren wir erst mal bis Port Elizabeth, wo wir bei Heike und Heinrich (LuK-Kollegen von Liane) ein Auto unterstellen und uns mit reduziertem Gepäck mit einem Auto auf den Weg machen. Das Navi sagt uns ewige 1250 km voraus, einmal quer durch die Halbwüste Karoo, also wieder mal früh aufstehen (06:30 Uhr).

Am nächsten Morgen sieht das Wetter zwar schon besser aus, aber wir bleiben dabei: Die Kalahari ruft! Unterwegs staunen wir nicht schlecht, als Schnee am Straßenrand liegt. Ein seltenes Ereignis hier in der Karoo! Und noch etwas fällt uns auf: Etwas weiter im Norden hängen auf den Strommasten und an den Bäumen am Straßenrand zum Teil riesige Heuhaufen?! Die Erklärung: Das sind Nester des sozialen Webervogels, bis zu 300 Vögel leben hier „unter einem Dach“. Dank guter Isolation hat es im Nest nie unter 15° C oder über 30° C. Nach einer scheinbar endlosen Fahrt (mit einem Kaffee-Stopp in einem schnuckeligen Landhaus in Britstown) auf ziemlich guten Straßen, die zum Teil 30 km einfach nur geradeaus gehen, kommen wir gegen Abend in Upington an. Wir kriegen ein hässliches Cottage auf einem Campingplatz, die Leute sind auch voll unfreundlich, aber es ist günstig. Und wir wollen ja nur da schlafen und mal wieder früh aufstehen… Zum Abendessen suchen wir uns den gemütlichen Irish Pub aus, aber als bei der dritten Bestellung das dritte „Sorry, aber das haben wir heute nicht!“ kommt, reicht’s uns und wir wechseln ins „Le Must“ gegenüber. Laut unseren Reiseführern das beste Lokal in der Stadt, bzw. im ganzen Umkreis. Und das ist nicht übertrieben, wie wir feststellen! Wir genießen das mit Abstand beste Essen seit wir in Südafrika sind: überragendes Lamm-Curry und Springbock-Rumpsteak. Mmmmjam!

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Das Navi sagt uns für den nächsten Tag bis ans Gate des Kgalagadi-Transfrontier-Parks: 246 km und über 10 h Fahrzeit. Ääääääähhh???? So lang haben wir für die mehr als 1000 km am Tag vorher nicht gebraucht! Das lässt auf superschlechte Straßen schließen… Na wunderbar! :-( Aber zum Glück kannte das Navi die neue Straße zum Gate noch nicht! :-) Nach nicht mal 2 h sind wir da und buchen uns für die erste Nacht im Camp „Mata-Mata“, direkt an der namibischen Grenze, ein (Yvonne & Raphael campieren in ihrem Zelt und wir kriegen ein Bungalow). Wir starten gleich, denn die „Straßen“ im Park sind Sandpisten und mit unserem Auto könnte das eine Weile dauern. Für alle Fälle lassen wir mal etwas Luft aus den Reifen, so sollte es besser gehen. Diesmal sehen wir viele riesige Vögel – Strauße natürlich, aber auch einige Kori Bustards und Sekretäre. Und überall sind haufenweise Springböcke – aber von irgendwas müssen die Löwen, Geparden und Leoparden ja auch leben! ;-) Die haben dazu noch die Auswahl zwischen Gnu, Hartebeest und vielen anderen Antilopenarten. Unter anderem der beeindruckenden Oryxantilope mit ihren bis zu 1,25 m langen Hörnern. Wunderschöne Tiere! Wir entdecken sogar eine ganz spezielle Art: einen Ohrring-x! ;-) Raphael arbeitet zuhause in der Schweiz als Bio-Lehrer und kennt sich sehr gut aus. Er weiß zu fast allen Tieren irgendwelche lustigen Details. Er will z.B. unbedingt den Honigdachs sehen, was uns zuerst wundert, da es doch sooooo viel interessanteres gibt…?! Die Erklärung: Der Honigdachs ist ein total größenwahnsinniges Tier. Er greift auch Tiere an, die sehr viel grösser sind als er, z. B. Löwen und Büffel, dann aber unterhalb der Gürtellinie. Nur der Honiganzeiger (ein kleiner Vogel) ist sein Freund. Der zeigt ihm, wo es die Bienenstöcke gibt. Der Honigdachs bricht dann den Stock auf und futtert sich voll, lässt dem Honiganzeiger aber genug übrig, dass der auch satt wird. Aber leider ist er nachtaktiv…

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Kurz nachdem wir im „Was-gibt’s-wo-im-Nationalpark“-Heft gelesen haben, dass hier 40 Giraffen leben, biegen wir um eine Kurve – und direkt vor uns stehen alle 40 Giraffen auf einem Haufen! Inkl. zwei ganz „kleine“ Giraffenbabys, „nur“ ca. 2,00 m groß. Zum Vergleich: der Giraffen-Papa misst ca. 5,50 m…

Ca. 20 m vor dem Camp gibt’s Stau. Alles kuckt mit Feldstechern und vollem Kamera-Zoom in eine Richtung. Das bedeutet meistens: Raubkatzen wurden gesichtet! Wir sehen nur drei ahnungslose Springböcke herumlaufen. Wo ist denn nun die Katze? Und tatsächlich: gaaaaaaanz weit hinten sehen wir einen Geparden lauern! Aber zu weit weg um das gut beobachten zu können. Schade! Ein netter Herr im Auto nebenan gibt uns noch den Tipp, dass es sich um ein Weibchen handelt und im Gras direkt vor uns ihre Jungen auf sie warten. Aber wir sehen nix! Das Gras ist zu hoch und die Kleinen sind zu gut getarnt mit ihrem gefleckten Fell. Wir klettern unerlaubterweise halb aus dem Fenster um etwas zu sehen. Und tatsächlich. Keine 5 m vor uns sehen wir zwei kleine flauschige Köpfchen! Anscheinend ruft dann von irgendwo weiter hinten die Mama Gepard zum Abendessen und die Kätzchen stehen auf und laufen weg. Es sind sogar 4 Gepardenbabys! Die sind ja putzig! :-)

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Ein paar Kilometer weiter sehen wir noch mehr Springböcke in einer flachen Grasebene weiden. Das passende Raubtier hat sich eine gute Angriffsposition am Hang gesichert: Eine Löwin. Sie sieht ziemlich hungrig aus, meint Raphael. Wir bleiben dort eine Weile stehen, aber sie wartet mit der Jagd wohl noch auf ihre Kolleginnen. Soviel Zeit haben wir leider nicht. Um 18:00 Uhr müssen wir im Camp sein.

Am nächsten Tag fahren wir einmal quer durch den südafrikanischen Teil des Nationalparks bis an die Grenze von Botswana, ins Camp „Nossob“. Hier ist leider bis auf den Campingplatz alles ausgebucht, d. h. uns erwartet eine kalte Nacht im Auto. Wir sehen diesmal viele Schakale und Löffelhunde, die haben gaaaaaaaanz große Ohren. Sehen echt lustig aus! Sonst haben wir nicht viel Glück mit den Tieren, wir sehen „nur“ das übliche: Springbock, Oryx, Gnu, Strauß. Das Camp ist sehr spartanisch eingerichtet. Es gibt nicht mal eine Küche! Zum Glück gibt’s im Shop Fleisch zu kaufen. Leider nur gefrorenes. Egal. Das Fleisch schmeißen wir auf den Grill, den wir mit unterwegs verbotenerweise gesammeltem Feuerholz anheizen. Von Heike haben wir uns in weiser Voraussicht  noch zwei Decken ausgeliehen. Zum Glück! Wir ziehen quasi alles an, was wir dabei haben: Skiunterwäsche, Hose, zwei Paar Socken, T-Shirt, Pulli, Jacke, Schal, Mütze. Das Thermometer sinkt in der Nacht bis auf -6° C. Brrrrr! Und gemütlich ist sowieso was anderes. Aber irgendwie kriegen wir die Nacht rum. Um 5:30 Uhr setzen wir uns in den „Ausguck“ am Wasserloch (müsste eigentlich eher „Wasserwanne“ heißen!) um den Sonnenaufgang anzukucken. Bestimmt sind die Tiere alle ganz durstig nach dieser Nacht. Aber Pustekuchen! Ein Springbock kommt vorbeigehüpft, und sonst: Nix!

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Nachdem Yvonne und Raphael dann auch aus ihren warmen Schlafsäcken gekrochen sind, fahren wir direkt los, wieder quer durch den Park zum Ausgang Gate „Twee Rivieren“. Diesmal haben wir mehr Glück mit den Katzen und sehen zwei Geparde direkt neben der Straße. Das sind echt tolle Tiere! Außerdem entdecken wir etwas weiter weg eine Hyänenmama, die faul rumliegt, während neben ihr die zwei Kleinen um ein großes Stück Aas kämpfen. Mahlzeit! ;-)

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So, jetzt reicht’s erstmal mit Safari, wir fahren zurück nach Upington. Beschließen aber gleich, dass wir diesmal wo anders übernachten. Wir finden das nette „Strelitzia Guest House“, welches uns aber zu teuer ist. Die Angestellte ruft bei ihrer Chefin an, zwar auf Afrikaans, aber ein paar Worte verstehen wir doch. „Zwei nette Pärchen sind hier, arme Studenten, und die Hälfte vom Preis ist doch besser als nix!“ Ja, das finden wir auch. Und ein großes Frühstück ist sogar auch noch mit dabei! Was will man mehr?! Ah ja, gutes Abendessen natürlich. Uns zieht es wieder ins „Le Must“… Mmmmmh!

Hier das ganze Album:

Ganz schön tief gesunken…

Am nächsten Tag fahren wir viele, viele Kilometer bis zu den Nördlichen Drakensbergen nach Bergville. Dort übernachten wir in einem Chalet auf einem Campingplatz, es wird ziemlich kalt nachts. O-Ton der Besitzerin: „Aber ihr seid aus Deutschland, dann kennt ihr das ja!“ ;-) Abends machen wir unser erstes Braai (der Nationalsport der Südafrikaner, Braai-Stellen gibt’s hier überall – bei uns heißt das einfach BBQ). Als das Fleisch zu riechen ist, kommt die riesige schwarze Dogge der Besitzer vorbei und kuckt uns mit großen, hungrigen Augen an…

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Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir am nächsten Tag in den Royal Natal National Park um das berühmte „Amphitheater“ zu sehen und dort zu wandern. Die Wanderung von insgesamt 6 h soll uns bis zu den Tugela Falls führen. Dank mieser Wegbeschreibung und Beschilderung wird da aber leider nix draus! Schön war’s trotzdem!

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Nach einer weiteren Nacht im Chalet (inkl. Wäscheservice: unsere Klamotten sind gewaschen, gebügelt und zusammengelegt!) fahren wir dann in den Süden nach Durban. Die Stadt gefällt uns allerdings nicht so wahnsinnig gut, deshalb bleiben wir nur 2 Tage dort. Wir gehen ins Kwa Kuhle Museum, in dem die Apartheid-Geschichte dargestellt wird, ist allerdings relativ langweilig gemacht und arg viel zu sehen gibt’s auch nicht. Nachmittags machen wir eine Oriental-Tour mit Sabelo, inkl. Besuch einer Moschee und Bezirken in die wir so wohl eher nicht gegangen wären. Außerdem besuchen wir eine ehemalige kath. Kirche, in der zunächst ein Nachtlokal und nun ein Supermarkt untergebracht ist. Sachen gibt’s!

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Das Banana-Backpacker ist ziemlich heruntergekommen und dafür definitiv zu teuer, deshalb wechseln wir für 10 € mehr 400 m weiter in das Bayside Hotel. Es wird deutlich davon abgeraten bei Dunkelheit noch draussen rumzulaufen, daran halten wir uns lieber mal, bestellen uns Pizza aufs Zimmer und gehen früh ins Bett.

Im Backpacker lag ein Prospekt über die „Aliwal Shoal“ in Umkomaas in der Nähe von Durban. Da dies als einer der besten Tauchspots Südafrikas angepriesen wird, beschließen wir am nächsten Tag gleich mal dort hin zu fahren und Tauchen zu gehen! Dort gibt es anscheinend auch viele Haie…

Das Dive-Center ist direkt am Meer und die Leute sind supernett. Wir buchen zwei Ocean-Dives für den nächsten Tag und übernachten auch dort. Den Tag verbringen wir in Scottbourg am Strand, zum Schwimmen ist es uns aber zu kalt. Wir verbringen einen lustigen Abend mit Yvonne und Raphael, zwei Schweizern die auch im Aliwal Dive-Center übernachten, im Sabastian‘s, einem schönen Restaurant. Das Essen ist superlecker, aber ganz schön scharf!

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen – um 6:30 Uhr geht’s los! Nachdem wir mit Hilfe unseres Dive-Masters Dean (20 Jahre jung) unsere Ausrüstung zusammengetragen haben geht’s mit Raphael und einigen anderen Südafrikanern raus aufs offene Meer. Der erste Dive heißt „Raggies Cave“ und geht auf 22 m Tiefe (moment mal, dürfen wir so tief überhaupt?) vorbei an einer Höhle in der ganz viele „Ragged Tooth Sharks“ sind. Diese sind aber für Menschen ungefährlich. Tipp von Raphael: Falls ein Hai zu nahe kommt und einen mal „probieren“ möchte, einfach die Flosse oder zur Not auch den Arm anbieten. Na, ganz toll! Und tatsächlich schwimmen einige dieser beeindruckenden Tiere um uns herum. Der größte misst ca. 2,80 m. Die meisten bleiben aber in der Höhle. Außerdem sehen wir wieder ganz viele bunte Riff-Fische in allen Größen und Farben, außerdem zwei verschiedene Arten von Meeresschildkröten und schwarz-weiß-gefleckte Muränen. Nach fast 1 h war die Luft aufgebraucht und wir haben angefangen zu frieren – bei 20° C Wassertemperatur kein Wunder. Oben werden wir vom Boot eingesammelt und Liane wird erst mal schlecht von dem Geschaukel… Der zweite Dive führt uns zum „North Sands“. Wir sehen wieder viele Fische, Meeresschildkröten und einen riesengroßen schwarz-gepunkteten Rochen. Echt cool! Nach einer langen, heißen Dusche gibt’s im Dive-Center ein tolles Frühstück mit Rührei und gebratenem Speck.

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Da die Wettervorhersage nicht so toll aussieht, beschließen wir zusammen mit den Schweizern weiterzufahren in Richtung Coffee Bay. Unterwegs fängt es an zu regnen und es gibt Nebel mit Sichtweite unter 5 m, so dass wir an Coffee Bay vorbei fahren und uns schließlich, als es dazu auch noch dunkel wird, in Port Edwards ein Cottage suchen. Dort gibt’s Braai mit Gemüse. Die Jungs sind fürs Feuer zuständig, kein Vergnügen bei dem Regen.

Am nächsten Morgen geht’s bei Sau-Wetter weiter bis kurz vor East London. Dort übernachten wir in einem schönen Cottage auf einer Pferde-Farm mit 9 Hunden. Ein Windhund hört auf den Namen Rubens (Barrichello), das passt ja! Im Restaurant 2 km weiter essen wir leckere Steinofen-Pizza. Als Dessert kaufen wir im Liquor Store eine Flasche Wodka, gemischt mit einem schlechten (reconstituted concentrate!), einem mittelschlechten O-Saft und einem UNO-Spiel wird daraus ein lustiger Sauf-Spiel-Abend. Die Wettervorhersage für die Küste ist immer noch schlecht. Auf kaltes Regenwetter haben wir aber mal überhaupt keine Lust, deshalb schmieden wir Plan B: Wir fahren kurzerhand zusammen in die Kalahari! Dazu mehr im nächsten Bericht…

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Hier das ganze Album: